Was tut man sich so an? XSsen verfolgen mich!

Wie ihr wisst, bastele ich nicht nur an XSsen, sondern seit letzten Jahr auch an einer Moto Guzzi. Da war klar, dass nach 240.000 km das Getriebe ausgetauscht werden muss. Da hatte sich Karo bereit erklärt, mir bei der Überholung eines Ersatzgetriebes  zu helfen. In seiner Werkstatt stand ein XS650 Motor und mit meiner Frage, wo der her kommt, nahm alles seinen Lauf!

Der Motor war von einer XS650 seines verstorbenen Freundes. Er hat der Witwe versprochen, das Motorrad zum Laufen zu bringen und zu verkaufen. Das spannende war, dass der eingebaute Motor einer mit extremen Renn-Genen ist. Unglaubliche 1.000 ccm  Hubraum (Original sind es 650 ccm)  mit kugelförmig gefrästen Brennraum, umgebauter Kupplung, schnellem Getriebe etc.).  Jeder der sowas kennt, weiss: Der ist nie dicht, hat bis zu 100 PS und ist eigentlich unfahrbar. Von Kleinigkeiten wie TÜV rede ich hier mal gerade gar nicht!

Klar wäscht eine Hand die andere, so habe ich Karo meine Hilfe angeboten und ruckzuck stand das Teil bei mir zu Hause

Der Plan lautete: Zum Laufen bringen und verkaufen. Es endete so, dass ich viele Tage mit dem Versuch verbracht habe das Teil zu starten. Die dicken und schweren Nachbarn waren  freundlich und haben sich mit mir auf den Kickstarter gestellt (ein Anlasser ist nicht montiert). Die Verdichtung ist gigantisch! Da war nichts zu machen, ich habe ihn nicht zum Laufen gebracht. Mein Knie war von den vielen Startversuche nachhaltig beeindruckt und ziemlich geschwollen!

Zum Glück habe ich jemanden gefunden, der den Motor auch „nicht laufend“ gekauft hat, es sind ja edle Teile verbaut. Also Motor raus und verschicken nach Genua (Italien).


Dann stellte sich die Frage, wie es weiter geht?! Denn die Witwe war nicht in der Lage das Teil mit dem Orignial-Motor zu versehen, durch den TÜV zu bringen (klar ist absolut nichts ist eingetragen) und zu verkaufen. Den Verkaufserlös für den Monster-Motor hat sie natürlich bekommen. Als Zugabe habe ich ihr ein Angebot gemacht, dass sie nicht ablehnen konnte und habe ihr den Rest (inclusive Original-Motor und Ersatzteilen) abgekauft. Sie war glücklich und ich habe jetzt die Arbeit 🙁

Nachdem der Deal klar war, habe ich den original Motor in Augenschein genommen. Die Aussage, dass er beim Ausbau gelaufen ist, kann ich absolut nicht bestätigen. Die Gehäuse der Zündung waren schief montiert. Das kann so nicht dicht gewesen sein, also habe ich die mal demontiert und schnell gesehen, dass die Nockenwellen Lager nicht weit genug nach innen montiert sind. Also Kopf auf und mal gucken.

Das Ergebnis in Kürze: Die Steuerkette war gelängt, also austauschen. Die Ventile waren durch die Einstellschrauben eingeschlagen, also Schrauben einbauen, die mit großer Auflage vollflächig  aufsetzen. Putzen, waschen, optimieren…..

Am Ende ist der Motor für den Einbau vorbereitet. Klar habe ich direkt die Vergaser überholt! Reinigen, Dichtungen tauschen und Choke-Gestänge ausbuchsen. Das macht Spaß, wenn man es drauf hat und der Keller voller Ersatzteile ist!

Wenn so ein Motor raus ist, kann man den Rest sehr gut putzen und aufhübschen.

Meine Hände glühen vom Polieren, ich habe Berge Chrompolitur, Lappen und Nerven verbraucht…..

Die Bremsen vorne waren festgegammelt und alle muss neu. Sicherheit kennt keine Kompromisse!

Jetzt sieht sie schon ganz gut aus und die erste Idee, mit minimalen Aufwand den Verkauf zu organisieren ist leider gestorben. Wie immer, wende ich viel Herzblut und Arbeit auf. Das kann keiner bezahlen, aber entscheiden werde ich jetzt noch nichts!

Ich berichte hier weiter 🙂

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