Endlich ist es geschafft – Ich habe TÜV

Nein, es war nicht mein TÜV, sondern für die neue Guzzi. Meine HU ist vor gefühlten 30 Jahren abgelaufen und kein Prüfer wird mir gnädig sein! Ok, so richtig neu ist die neue Guzzi auch nicht. So passen wir zwei sicher gut zusammen….

Der Weg zum Ziel war leider etwas länger. Die ganze Geschichte könnt ihr (aktuellster Beitrag oben, also hinten anfangen) hier nachlesen:
Moto Guzzi die 2.

Hier ein Bild vom Tag der Tage

Der Rahmen mit Baujahr 1976 von einer Moto Guzzi Convert (mit Automatik Getriebe), wurde offiziell als „verschrottet“aus Italien überführt und mit dem Motor einer Moto Guzzi Strada Baujahr 1994 versehen. Optisch an die alten Guzzis angelehnt, wurde so alt und neu kombiniert. Das war die Idee und so wurde es jetzt vom TÜV legalisiert.

Der Zusammenbau ist am Ende fast einfacher als die Legalisierung. Ich wollte unbedingt offene Trichter und da muss man erstmal einen kompetenten Prüfer finden, der zur Beurkundung nach §21 fähig und bereit ist. In der Vergangenheit war „Richy“ der Prüfer meiner Wahl. Er ist aber jetzt im Ruhestand und ich habe lange nach einem Ersatz gesucht. Nachdem ich endlich „den“ Fachmann gefunden hatte war es am Ende einfach.

Zuerst  haste ich die Leistung des Motors durch ein Leistungsgutachten belegen. Das kannte ich schon von der Hüttenstahl und es wurde eine Messung der Fahrgeräuschmessung durchgeführt. Diese Messung erfolgt durch die mehrfache Durchfahrung einer Messstrecke mit einer Anfangs-Geschwindigkeit von 50 km/h. Dabei muss die Geschwindigkeit bei halber Nenndrehzahl im zweiten oder dritten Gang anliegen, gemessen wird die Lautstärke dabei von der Seite. Am Anfang der Messstrecke wird bei 50 km/h der Hahn aufgerissen – Vollgas! Bei der Durchfahrung dürfen 84N (N für Nahfeldmessung) nicht überschritten werden.

Wohl wissend, dass das knapp werden kann, habe ich lange Trichter auf geraden Ansaugstutzen montiert. Damit wird zum einen durch die Länge der Geräuschpegel gesenkt und zum andren durch die Ausrichtung nach Hinten das Geräusch nicht in Richtung Messtrecke reflektiert.

Warum konnte es knapp werden? Wenn mit offenen Trichtern bei 50 km/h Vollgas gegeben wird, ist das Ansauggeräusch der Trichter deutlich lauter und präsenter als der Auspuff. Aber der Prüfer bestätigte: Der Grenzwert wurde nicht überschritten.

Nach der Pflicht war die Kür das leichteste. Der Prüfer hatte noch eine nicht lösende Integralbremse festgestellt. Diesen Fehler hatte ich selber verursacht. Ich hatte die zwei Leitungen des Hauptbremszylinders und der vorderen Bremszange am Verteiler montiert, wie bei meiner Le Mans II. Der Verteiler ist aber von der Strada und da wird genau andersrum angeschlossen. Nachdem ich das behoben hatte, musste ich erneut vorführen. Eine kurze Testfahrt hat die Funktion bestätigt und es war alles in „trockenen Tüchern“.

Jetzt noch zulassen und dann geht es auf die Straße. Ich freue mich schon auf (hoffentlich) viele gemeinsame Kilometer. Dabei werde ich sicher noch die ein oder andere Kinderkrankheit wegschrauben müssen, aber das gehört eben dazu.

Aktuell kann ich vermelden, dass jetzt Nummer 5 lebt! Denn sie ist jetzt die 5. im Stall. Wie geht es weiter? Ich lasse mich von mir selbst überraschen!

Der Roadster ist bereit für den TÜV

Nach fast drei Jahren ist es vollbracht! Es war ein langer Weg und ich hatte gedacht es geht schneller. Aber so ist das manchmal, andere Aktivitäten und der Beruf hatten Vorrang. Schade, dass jetzt mein Lieblings-TÜV-Prüfer im Ruhestand ist und ich nun einen anderen finden muss, der mir diesen Umbau legalisiert. Da gibt es einiges, was zu beachten ist. Der alte Rahmen mit neuem Motor und die Trichter sind sicher für den ein oder anderen Prüfer Grund genug die Prüfung nicht durchzuführen.

Das Ergebnis ist so, wie ich es wollte. Eine erste Testfahrt zeigt, dass alles passt. Die Sitzergonomie mit dem höheren Lenker und die leicht nach hinten verlegten Rasten passt. Bin gespannt, wie es auf langen Strecken wird.

Das Getriebe geht Butterweich und der Motor hat ausreichend Dampf. Prima Sound, nicht zu laut und trotzdem beeindruckend. Da bin ich wirklich begeistert!

Hier die Bilder des aktuelle Standes, es fehlt noch der Schriftzug auf dem Tank.

Der Dom steht nicht nur in Köln

Auch in Italien wurde er gebaut, denn den gibt es auch für die Vergaser meiner Guzzi. Die sind an der roten LM2 Serie, aber neuer Vergaser werden mit einem Zug direkt angesteuert. Das hat einige Nachteile, vor allem der Zugverlauf führt zu höherem Kraftaufwand. Mit den Domen ist das besser, hier wird mit einem Hebelwerk der Rundschieber angehoben.

Leider gibt es die Dome neu nicht mehr und man muss schnell sein, wenn man welche gebraucht findet. Wichtig ist, dass sie komplett sind, denn außer Dichtungen gibt es nur noch wenig Ersatzteile.

Diese hier waren komplett, sie wurden aufgehübscht und poliert. Jetzt zieren sie die Dellorto PHF 36 meiner Baustelle.

Der Auspuff

Endlich habe ich mich für einen Auspuff entschieden. Ein Mistral in Edelstahl mit DB Eatern. Der Plan ist es, den ohne die DB Eater eintragen zu lassen und dann aber meistens mit zu fahren.

Laut ist meistens out…..


Das Wochenende genutzt

Es ging weiter! Ich musste den Motor nochmal ausbauen, da ich keinen Leerlauf finden konnte und die Kupplung rutschte. Basti ist mir zur Hand gegangen und wir hatten mal wieder Vater-Sohn Zeit. Das war schön!

Der Fehler könnte eine verklemmte Druckstange gewesen sein. Das Problem ist  jetzt aber sicher nicht mehr der Grund, das passt jetzt alles.

Eine Überraschung gab es beim Endantrieb. Der liegt seit 4 Jahren überholt im Keller. Bei der Montage wurde offensichtlich Fett verwendet, dass verharzt. Jetzt sind die Lager alle verklebt und ich muss mir was einfallen lassen, wie ich den Schmodder rauskriege. Das scheint mir eher der Grund gewesen zu sein.

Da dreht man das Hinterrad und der Leerlauf ist eingelegt. Wegen der Schwergängigkeit scheint man gegen den eingelegten Gang anzudrehen. Ist aber nicht so! Wenn man dann auf die Zahnung der Schwungscheibe schaut und die dreht sich nicht, könnte das auch eine rutschende Kupplung sein.

Ich muss noch viel lernen!!!!

Hier der aktuelle Stand

Es geht weiter

Am Wochenende habe ich angefangen, zusammenzubringen was zusammen gehört. Es fehlen noch unendlich viele Details, aber der erste Eindruck ist gut!

Kopfarbeit

Nachdem der Motor gereinigt wurde, sind auch gleich die Stehbolzen der Auslasseite getauscht. Links ist dann auch mal gleich ein Bolzen abgerissen. So ein Mist….

Also runter mit dem Kopf, im montierten Zustand ist die Reparatur nicht einfach und geht schnell in die Hose.

Dann zu Karo mit dem Kopf und der brauchte exakt 10 min für die Reparatur.

Dann alles wieder zusammen bauen, die Kupplung habe ich auch erneuert.

Es geht voran, aber es gibt sicher noch mehr Überraschungen. Würde mich wundern, wenn nicht…..

Das Runde und das Dreckige

Im Urlaub habe ich mir die Radsätze der neuen Guzzi vorgenommen. Die sahen hingerichtet aus. Also alles auseinander nehmen und die Naben strahlen lassen.

Die Felgenringe habe ich im Garten poliert. Besser weit weg vom Haus, denn Wachs und Alu-Abrieb erzeugen auf den weißen Fensterrahmen eine tolle Patina

Dann das Puzzle wieder zusammensetzen

Das sieht jetzt viel besser aus. Zum zentrieren bringe ich sie zu EGM in Bonn. Sven zieht mit dann direkt die Reifen auf. Es geht nichts über ein gutes Netzwerk!

Neue Details

Jeder der selber schraubt, kann es nachvollziehen. Stück für Stück wird  montiert, was vorher nur als Bild in meinem Kopf war, wird zur Realität. Viele ursprüngliche Ideen werden verworfen und neue Lösungen werden gefunden.

So bei der Lampe, die mir zu wuchtig  war und durch die Halter zu weit vorne stand. Also habe ich einen Halter gebastelt und einen anderen Scheinwerfer montiert.

Die eckigen Ventildeckel wurden gegen runde ersetzt, die finde ich einfach klassischer.

Dann noch die Kleinigkeiten, wie offene Trichter, die finde ich ja immer wieder schön.

Viele Kleinigkeiten


So Ich beschäftige mich gerade mit all den Kleinigkeiten, die das Leben des Schraubers versüßen.

Also ran an die Bremszangen. Die sind Original schwarz lackiert, der Lack war aber nicht mehr gut. Also habe ich einen Satz entlackt. Das Ergebnis gefällt mir, ich werde sie so lassen

Die Vorderradnabe war für die Gabel zu breit. Also andere Adapter besorgen und montieren. Jetzt passt es!

Wenn das Wochenende so kalt ist

kann man die Zeit gut in der Werkstatt nutzen. Ich habe weiter montiert und was entsteht, gefällt mir. Eigentlich sollte das Design in Richtung V7 Sport gehen, aber das überdenke ich nochmal. Auch die ursprüngliche Farbgestaltung ist obsolet. Die guten Ideen kommen immer beim schrauben.

Die neue Guzzi – Ich taste mich ran

Nachdem die Strada zerpflückt ist, werden jetzt die Einzelteile zusammen geworfen. Mal schauen wie es passt und in welche Richtung es geht.

Der Rahmen von einer 76er Convert

Der Tank ist ein Nachbau der Moto Guzzi V7 Sport

Dazu der Motor der Moto Guzzi Strada 1994

Es lebe das Moto Guzzi Baukastenprinzip

Dazu noch die passende Sitzbank

Für einen ersten Schritt schon ganz schön! Die Woche mal die Gabel reinfummeln. Da wird es spannend, denn am Vorderrad wird sicher einiges nicht passen. Da treffen die Bremsscheiben der neuen Baujahre auf die Gabel der alten Modelle.

Schlachtfest

Es ist soweit, die Strada ist reif und wird zerlegt. Die Teile brauche ich zum Teil für mein neues Projekt. Was ich nicht brauche, wird verkauft, oder geht in den Schrott. Leider kann ich nicht alles aufbewahren, das lässt mein Keller nicht mehr zu.

Glanz in der Hütte

Die ersten schönen Teile für die neue Guzzi sind fertig. Die Ventildeckel habe ich polieren lassen, die Lenkerhalter habe ich selber poliert.

Sammeln ist angesagt, dann geht es nachher umso schneller!

Es geht weiter – V2 macht heiter

Ich habe meine erste Moto Guzzi T5 als Test 2015 gekauft. Damit hat es mich voll erwischt und es war klar, dass ich aufrüste. Mehr Fahrdynamik und mehr Leistung sollte es sein. Also habe ich die T5 2016 verkauft und mich auch von der AME XS650 getrennt. Der Verkaufserlös hat fast für die Le Mans II gereicht, die ich seit dem mit Begeisterung fahre.

Aber schon länger gährt es in mir, denn ich hätte gerne eine Guzzi, die auch auf längeren Strecken bequem ist. Also habe ich schon Anfang 2018 angefangen und mich umgesehen, was der Markt hergibt. Alles was ich so im Netz gefunden habe und bezahlbar war, hat mich nicht überzeugt.

Es muss ein frühes Baujahr sein, um zulassungstechnisch leichtes Spiel für Eintragungen zu haben. Zugleich sollte aber ein Eckiger Motor mit Dampf und Potential verbaut werden, obwohl die Optik des alten Rundmotors sehr viel klassischer ist. Speichenräder wären auch toll, und so weiter und so weiter…..

Anfang April rief mich Karo an und erzählte von einem 76er Guzzi Rahmen, der bei EBay Kleinanzeigen angeboten wurde. Die alten Rahmen sind sehr gefragt, der Markt ist abgegrast und werden mit 1.000 Euro gehandelt. Dieser hat einen abgeflexten Lenkanschlag und keine Papiere, dafür wurde ein fairer Kurs aufgerufen.

Nach einer Fahrt nach Düsseldorf und dem Besuch bei einem netten älteren Guzzi Schrauber war der Rahmen schnell meiner!
Er gehörte zu einer Convert (man glaubt es kaum, eine Guzzi mit Automatik Getriebe), die 1993 in Italien verschrottet wurde. Das ist der Grund, warum eine Zulassung in Deutschland sehr schwierig war. Nur eine Eidesstattliche Versicherung reicht nicht aus. Der Gang durch die Deutschen Amtsstuben war erfolgreich, die Story erzähle ich hier aber nicht. Die gehört in die Rubrik „sehr schwierig“! Geholfen haben gute Verbindungen nach Italien und ein toller Mitarbeiter der Behörde (auch Guzzi Fahrer).

Jetzt hatte ich einen zulassungsfähigen Rahmen, aber sonst nichts. Also brauche ich ein Spendermotorrad mit vielen Teilen die ich verwenden kann, deren Preis in mein Budget passt und in einem guten Zustand ist.

Was ich gefunden habe ist technisch gut und hat alles verbaut, was ich brauche. Dafür ist die Optik schon ab Werk gruselig und dankenswerterweise durfte ich das „hässliche Entlein“ bei Gero in der Garage parken. Da wartet es jetzt auf die Abholung und schnelle Zerlegung.

Hier ist sie: Eine Moto Guzzi Strada 1000
(bitte keine Buhrufe, wenn sie auch berechtigt sind)

Der Preis war mehr als fair und der Motor hat eine gute Kompression. Es ist schon eine Sachse Zündung verbaut. Alles in allem ist sie wirklich gepflegt und mit 86.000 km gerade gut eingefahren. Die ganze Wahrheit zeigt sich aber dann bei der Zerlegung, im besten Fall bleibt der Motor zu.

Ich berichte weiter!